Mittwoch, Juni 29, 2011

Systematische Ehreamtsarbeit - eine Buchvorstellung

Systematische Ehrenamtsarbeit Eine Praxishilfe für Kirche und Diakonie (Herausgegeben von Karen Sommer-Loeffen, Diakonie RWL)

Ehrenamtlich Mitarbeitende sind längst nicht mehr nur Helferinnen und Helfer der hauptberuflich Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie, sondern prägen auch das Leben kirchlicher Gemeinden. Dabei spielen neue gesellschaftliche Bedingungen, neue Biografien, neue Motive eine Rolle und erfordern – will man Ehrenamtliche gewinnen – eine systematische Ehrenamtsarbeit. Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe initiierte 2006 ein Modellprojekt: Die Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck wollte ihre Ehrenamtsarbeit neu ausrichten. Die Evangelische Fachhochschule RWL in Bochum begleitete sie dabei ein Jahr lang wissenschaftlich. Das Ziel: eine systematische Ehrenamtsarbeit zu etablieren. Die Erfahrungen der Gemeinde, Orientierungen und Analysen, Beiträge zu rechtlichen Fragen, ein fundierter Leitfaden und mehr sind Inhalte dieses Buches das eine Praxishilfe ist. Hier die detaillierte Beschreibung: „Die Gemeinde gab ihrer Ehrenamtsarbeit eine neue organisatorische Struktur und richtete ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Fähigkeiten und Möglichkeiten ihrer engagierten Gemeindemitglieder.
Die Ideen und Initiativen der Ehrenamtlichen aufzugreifen und sie wertzuschätzen, das sollten die neuen Strukturen ermöglichen. Wichtige Erfahrungen und Ergebnisse dieses Prozesses der Neuorientierung sind in diesem vorliegenden Buch zusammengetragen.

Freiwilliges Engagement hat sich grundlegend gewandelt. Die Motive ehrenamtlichen
Engagements haben sich genauso verändert, wie die gesellschaftlichen Bedingungen unter denen es stattfindet. Ersetzt es den Sozialstaat? Ersetzt es Dienste der großen Dienstleister in der Wohlfahrt? Wo kann sich ehrenamtliche Arbeit als selbstständiger Versuch, die »Gesellschaft im Kleinen zu verändern«, erweisen? Solche Fragen und die Aufforderung, eigene Antworten im Tun zu geben, sind der zweite Schwerpunkt dieses Buches:

Volker König denkt über städtische Umbrüche nach und die neuen Möglichkeiten, die sich daraus für eine vernetzte Ehrenamtsarbeit ergeben. Cornelia Coenen- Marx beschreibt die neuen gesellschaftlichen Bedingungen unter denen ehrenamtliche Arbeit stattfindet und zeigt auf, wie Kirche und Diakonie sich zur Gesellschaft, zu den Menschen hin öffnen können. Christian Carls und Claudia Hartmann sprechen über Freiheit und soziale Bindung, wie sie von älteren Menschen in der Ehrenamtsarbeit gesucht werden. Das Buch versucht, auch auf sehr praxisbezogenen Fragen Antworten zu geben: Ein Leitfaden zur systematischen Ehrenamtsarbeit, ein Überblick zur juristischen Einordnung des Ehrenamts, steuer- und versicherungsrechtliche Hinweise und für die tägliche Arbeit geeignete Werkzeuge werden angeboten. Auch in dieser Hinsicht also eine Praxishilfe …“

http://www.zentrum.evangelische-seniorenarbeit.de/Praxishilfe.Ehrenamtsarbeit.html
Inhaltsverzeichnis.pdf
Das Buch kann beim Medienverband der Evangelischen Kirche im Rheinland gGmbH bestellt werden

Donnerstag, Juni 23, 2011

Belastung an Schule & Uni kontra Engagement?

Eine Sonderauswertung des 3. Freiwilligensurveys des BMFSFJ untersuchte vertieft das Engagement von Jugendlichen, da aus dem Hauptbericht bereits hervorging, dass ein leichter Rückgang des Engagements bei Jugendlichen insgesamt zu verzeichnen ist (siehe auch unseren Blog vom 3.12.2010).
Die Jugendforscherin Sibylle Picot hat diese Studie kürzlich in Kooperation mit TNS Infratest im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung durchgeführt.
Im Untersuchungszeitraum 1999-2009 nahm hingegen das Engagement älterer Menschen deutlich zu.
Als Ursache für den Rückgang werden bei Schülern die Verkürzung der Gymnasialzeiten sowie bei Studenten die Umstellung auf Bachelor und Master-Studiengänge gesehen. Bei beiden gibt es offensichtlich eine stärkere Verdichtung von Leistungsanforderungen. Ebenso ist die Zahl von engagierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund noch deutlich geringer als bei der vergleichbaren Gruppe deutscher Jugendlicher.
Bemerkenswert ist jedoch, dass die Bereitschaft aller Gruppen Jugendlicher zu ehrenamtlichem Engagement grundsätzlich deutlich gestiegen ist.
Offenbar gibt es erheblichen Steuerungsbedarf, um dieser Bereitschaft die notwendigen Rahmenbedingungen zu geben.

Hauptmeldung auf der Homepgae der Bertelsmann-Stiftung inkl. der Downloads


Beitrag auf jugendforschung.de

Beitrag auf consilia::blog

Freitag, Juni 17, 2011

Schülerpaten für Berlin

Wir haben an dieser Stelle immer wieder einmal über Patenprojekte berichtet. Heute soll eine nicht ganz alltägliche Initiative Erwähnung finden: Ein Patenprojekt für Kinder aus arabischen Familien. So weit, so gut – das Besondere: Die Paten sind junge Stipendiatinnen und Stipendiaten und haben dieses Projekt aus ihren Reihen heraus ins Leben gerufen. Vor über zwei Jahren nahmen eine Handvoll Student/innen, gefördert von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw), Kontakt zu einem arabischen Frauenladen in Berlin-Schöneberg auf, weil sie sich im Rahmen ihrer Stiftungsförderung sozial engagieren wollten, und zwar speziell für Menschen mit Migrationshintergrund. Der Frauenladen Al Nadi in Trägerschaft des Nachbarschaftsheims Schöneberg e.V. hatte bereits Erfahrungen in der Vermittlung ehrenamtlicher Nachhilfe / Hausaufgabenhilfe in arabische Familien und somit war der Grundstein für die Zusammenarbeit gelegt…

Nach über zwei Jahren lassen sich die Ergebnisse sehen: die Stipendiat/innen haben den Verein Schülerpaten Berlin e.V. gegründet und organisieren einen großen Teil der „Vorarbeit“ (Erstinformation und Datenerfassung der potentiellen Paten) selbst, ebenso wie regelmäßige Schulungen oder Informationsabende für die aktiven Paten. Außerdem ist es gelungen, den „Staffelstab“ innerhalb der Studierenden weiterzureichen: Die ursprünglichen Initiatoren sind zum Teil längst keine Stipendiaten mehr, haben aber ein tragfähiges Netzwerk aufgebaut und engagierte Nachfolger/innen gefunden.

Für alle, deren Neugier jetzt geweckt ist: Weitere Informationen sind zu finden auf der Seite des Vereins unter
http://www.schuelerpaten-berlin.de/main/start/Start.
Man erhält einen guten und klar strukturierten Überblick über das Projekt, die Anforderungen an Ehrenamtliche (nicht nur Stipendiat/innen können sich engagieren, sondern jede und jeder!), die Termine für Info-Veranstaltungen und Vieles mehr. Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die persönlichen Eindrücke und Erfahrungsberichte der Schülerpaten, abrufbar unter der Rubrik Erfolgsgeschichten – ein Blick bzw. Klick lohnt sich!

Informationen zum Angebot von Al Nadi sind abrufbar unter:
http://www.nbhs.de/Al-Nadi.2529.0.html

Donnerstag, Juni 09, 2011

“Marktplatz Ehrenamt” in Neckarsulm

In Neckarsulm findet nun seit April 2011 jeden Samstag ein “Marktplatz Ehrenamt” im Kern der Stadt statt. So wollen die Neckarsulmer auch Menschen ansprechen, die sich nicht gleich in festen Verbands- und Vereinsstrukturen wieder finden wollen, sondern einen einfachen Zugang zu ehrenamtlichen Tätigkeiten wünschen. Anderenorts finden in regelmäßigen Abständen größere Ehrenamtsbörsen statt, zu der zahlreiche Aussteller ihre ehrenamtlichen Einsatz- und Tätigkeitsfelder präsentieren. Doch die Neckarsulmer hingegen setzen scheinbar viel daran eine einen fortwährend präsenten Marktplatz anzubieten, um so das ehrenamtliche Engagement möglichst niederschwellig stärken.

Montag, Juni 06, 2011

Wer macht eigentlich Bundesfreiwilligendienst ab Juli?

Zum 1.Juli 2011 wird es ernst, das Ende des Zivildienstes wie wir ihn kennen steht unmittelbar bevor. Dazu gibt es verschiedene Berichte, ein Notstand wird vorausgesagt.

Die Frankfurter Rundschau berichtet zum Beispiel:
„Laut Zeitung hat das Bundesfamilienministerium keinen Überblick über die tatsächliche Lage. „Es liegen uns mehrere Hundert Vertragsabschlüsse vor“, zitiert das Portal den Familien-Staatssekretär Josef Hecken (CDU). Exakte Zahlen könne er nicht nennen, weil, so Hecken, „die Verträge mit den jeweiligen Einsatzstellen geschlossen werden und wir die Meldungen nicht täglich sammeln.“ Regionalbetreuer würden die Schulen „abklappern, um Freiwillige zu werben.“ Er sei aber „sehr optimistisch, dass wir es schaffen, große Einbrüche in der zweiten Jahreshälfte zu verhindern.“
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, forderte noch vor den Sommerferien eine Werbeoffensive für den Bundesfreiwilligendienst in allen Schulen. „Bundesfamilienministerium und die Kultusministerien der Länder müssen umgehend an einen Tisch“, sagte er.
Otto Wulff, Vorsitzender der Senioren-Union (SU), sieht angesichts der „sich zuspitzenden Situation Anlass zur Sorge“. Der Chef der mit 57.000 Mitgliedern zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung: „Ich appelliere an die Zivildienstleistenden: Wer immer kann, sollte zur Überbrückung von Engpässen verlängern und sich zum Bundesfreiwilligendienst melden.““

Nachlese?
Bild berichtet:
http://www.bild.de/politik/inland/zivildienstgesetz/pflegenotstand-zivis-muessen-bleiben-18232766.bild.html
Frankfurter Rundschau berichtet
http://www.fr-online.de/politik/freiwillige-dringend-gesucht/-/1472596/8527486/-/index.html
den aktuellen Stand benennt der Paritätische Gesamtverband in einem Papier sehr übersichtlich hier:
http://www.paritaetischer.de/landesverband/downloads/Freiwilligendienste_Niedersachsen1.pdf
na denn schauen wir mal, wie das weitergeht!!